VK004 – Charakterfragen: Three Body Problem

In dieser Folge holt Katharin etwas weiter aus, um anhand der chinesischen und der US-amerikanischen Serienadapation von Liu Cixins »The Three Body Problem« die technologischen Herausforderungen bei der Darstellung chinesischer Schriftzeichen auf Computerbildschirmen auszuarbeiten. Was in der Serie historisch falsch gezeigt wird, war Jahrzehnte lang ein kaum lösbares Problem zu kleiner Computeranlagen – für eine Sprache mit tausenden Schriftsymbolen.

Caspar greift den Faden auf und präsentiert spontan einen eigenen Fund in der US-amerikanischen Netflix-Version von The Three Body Problem, in der auf einem betagten IBM-Terminal zwischen Magnetbändern plötzlich ein Mauszeiger umhergeistert.

Und dann ist da noch eine generelle Kulturkritik an der »Alienation« chinesischer Kultur in der US-Version und unverständlischer Fehler bei der Präsentation von Technologie im Kontext eines „hard sci-fi“ Romans.

Wichtige Screenshots zur Folge

Der in der Folge besprochene Bildschirm in der chinesischen Adaption von »The Three Body Problem«

Der in der Folge besprochene Bildschirm in der Netflix-Adaption von »The Three Body Problem«

Der Computer-Raum in der US-Netflix-Adaption von »The Three Body Problem«

Der Blick auf das IBM-Terminal mit zu hoher Text-Auflösung, künstlichem „Kisseneffekt“ und Mauszeiger in der Mitte kurz über dem Text.

Der kurz erwähnte Wissenschaftler Zhi Bingyi, der von 1934 bis 1944 in Leipzig promoviert hat. Wenn man sich einen Account beim System des Archivs der Uni Leipzig macht, kann man auch ein altes Passfoto von ihm und ein paar seiner Einträge in der „Quästur“ sehen.

VK003: »Der Trost der Flipper«

Versionskontrolle ist ein neuer Podcast über Digitalgeschichte(n). Abwechselnd pro 30- bis 60-minütiger Folge stellen Katharin Tai und Caspar C. Mierau Anekdoten, Artefakte, Fundstücke und Literatur aus ihrer Arbeit vor, die interessante Epochen der Computergeschichte markieren. Während in der ersten Hälfte ein Thema vorgestellt wird, schließen sich im zweiten Teil gemeinsame Überlegungen und Diskussionen zum Gestern, Heute und Morgen des Themas an.

Die Folge

In dieser Folge stellt Caspar das kürzlich erschienene Buch Der Trost der Flipper von Andreas Bernard vor. Bernard zeichnet darin eine faszinierende Kulturgeschichte des Flippers, die persönliche Erlebnisse mit gesellschaftlichen Entwicklungen verbindet. Er beleuchtet den Kampf um die Legalisierung des Flippers in den USA, die Verbindung zwischen Flipperautomaten und der Maschinenarbeit sowie den schrittweisen Übergang von physischen Maschinen zur digitalen Ära, eingeleitet durch Heimcomputer.

Katharin und Caspar nehmen diese Perspektiven als Ausgangspunkt, um über ihre eigenen digitalen Freizeitgestaltungen und deren Einfluss auf die Arbeit zu sprechen. Sie diskutieren außerdem die historische und aktuelle (Un-)Sichtbarkeit von Frauen an der Spielmaschine sowie die Virtualisierung des Flipper-Phänomens. Eine Folge über Nostalgie, Technologie und die Frage, wie Spiele unsere Kultur prägen.

VK002: »Balkan Cyberia« – Großrechner hinter dem Eisernen Vorhang

Versionkontrolle Folge 2 - Alternativgeschichte: Balkan Cyberia

Versionskontrolle ist ein neuer Podcast über Digitalgeschichte(n). Abwechselnd pro 30- bis 60-minütiger Folge stellen Katharin Tai und Caspar C. Mierau Anekdoten, Artefakte, Fundstücke und Literatur aus ihrer Arbeit vor, die interessante Epochen der Computergeschichte markieren. Während in der ersten Hälfte ein Thema vorgestellt wird, schließen sich im zweiten Teil gemeinsame Überlegungen und Diskussionen zum Gestern, Heute und Morgen des Themas an.

Die Folge

Cover des Buches »Balkan Cyberia« von Victor Petrov

In der zweiten Folge von Versionskontrolle bringt Katharin ein 2023 bei MIT Press erschienes Buch mit: Balkan Cyberia von Victor Petrov. Ausgehend von einem Buch, das die wenig bekannte bulgarische Computerindustrie hinter dem „Eisernen Vorhang“ beleuchtet und damit die bekannte Robotron-Erzählung ergänzt, untersuchen wir die Möglichkeit einer alternativen Geschichte der Digitalisierung. Dabei stellen wir uns die Frage, ob der Begriff „Alternativgeschichte“ überhaupt verwendet werden darf. Während Geschichtsschreibung oft aus einer westlichen oder US-amerikanischen Perspektive verfasst und gelesen wird, gibt es eine wachsende alternative Perspektive, die sich von dieser traditionellen Historie löst und wenig bekannte Kapitel zum Beispiel aus Osteuropa und Asien beleuchtet. Das Buch von Petrov, das als OpenAccess-Titel verfügbar ist, kann erfreulicherweise kostenlos als PDF gelesen werden.

Shownotes